Ted Jennings ist Virtual Design and Construction (VDC) Manager bei der Baufirma Barton Malow. Er ist auch Experte für die BIM-Ausführungsplanung (BIMxP).
Wenn Sie noch nie von BIMxP gehört haben, sind Sie nicht allein. Sie können sich BIMxP wie einen Leitfaden vorstellen – einen Angriffsplan, den Bauteams für ein bestimmtes Projekt vorbereiten. Es handelt sich dabei um einen dynamischen Plan, der sich bei Projektänderungen auch ändern kann.
Barton Malow startet die meisten Projekte mit seiner BIM-Ausführungsplanung. Durch die Standardisierung dieses Prozesses kann das Team wichtige Projektbeteiligte frühzeitig in das Projekt einbeziehen, unabhängig von der Liefermethode oder vom Markt.
„Das Ziel dieses Plans ist es, eine Teamstruktur zu schaffen, alle Beteiligten und Parteien zu identifizieren und sämtliche Details zu regeln, damit wir uns alle in die gleiche Richtung bewegen“, sagte Jennings.
Darüber hinaus können Projektteams bessere PDF-Standards festlegen und Arbeitsabläufe wie die Verwendung von Revu-Bauplansets mit Revit-Metadaten vorantreiben. Weitere wichtige Vorteile sind die Darstellung von Kernprozessen wie Informationsanfragen, Angebotsabgaben und die Koordination von 3D-Modellen.
Jennings weiß, dass die Baubranche generell weniger innovativ ist als andere Branchen. „Wir werden oft niedergemacht, weil wir den Ruf haben, uns aufgrund mangelnder Innovationen langsamer zu entwickeln als die Jagd- und Fischwirtschaft“, so Jennings. „Ich würde aber sagen, dass wir in Wirklichkeit große Fortschritte machen.“
Ein Großteil dieser Fortschritte, so Jennings, sei auf die BIM-Ausführungsplanung zurückzuführen.
Jennings sprach über Barton Malows 34-seitigen „Leitfaden zur BIM-Ausführungsplanung“ und das Modell, das sein Unternehmen mittlerweile eingeführt hat.
Checkliste für die BIM-Ausführungsplanung
So erstellen Sie laut Jennings einen BIM-Ausführungsplan:
Zuerst wird eine Projektcharta erstellt. Dies ist ein Dokument, das alle Beteiligten auf denselben Stand bringt. „Dazu gehören nicht unbedingt nur die VDC-Leute“, sagt Jennings. „Die Projektleitung gehört vor allem dazu, also der Architekten oder Ingenieur und der Kunde.“
Abbildung eines BIM-Modells, das von Barton Malow zur Verfügung gestellt wurde.
„Das Ziel ist es“, fügt Jennings hinzu, „virtuelles Design bzw. die Technologie, die für das Bauprojekt eingesetzt wird, allen Beteiligten in einfachen Worten näherzubringen, sodass die eigene Beteiligung am Projekt jedem klar wird.“
Als zweiter Schritt wird eine einfache Checkliste entwickelt, um zu ermitteln, welche Anforderungen und Ergebnisse erwartet werden – wie zum Beispiel die Verkürzung der Angebotsprüfung von 10 auf 5 Tage.
Im dritten Schritt wird identifiziert, welche Teile des Workflows durch 2D- und 3D-Standards unterstützt werden können, sodass es während des Projekts keine großen „Überraschungen“ gibt.
„Einige der 2D-Standards, die sich in unserem BIM-Ausführungsplan befinden, sind 3D- oder 2D-Workflows“, sagt Jennings. „Eine PDF-Optimierung mit Revit, falls ein Plugin dafür vorhanden ist, würde sicherstellen, dass sich nicht zu viele Ebenen überlagern.“
Viertens sollten alle spezifischen Softwarekomponenten und Dashboard-Typen, die verwendet werden sollen, identifiziert werden. Stellen Sie daher sicher, dass Sie auf jedem Dashboard die richtigen Metriken für die Projektkommunikation angeben.
Team von Barton Malow, das an einem BIM-Ausführungsplan arbeitet.
Zu guter Letzt sollte der Plan anpassbar bleiben. „Lassen Sie sich nicht von Ihren ursprünglichen Vorstellungen und Erwartungen einschränken“, sagt Jennings. „Technologie entwickelt sich ständig weiter. Wenn sie nicht aktualisiert wird, bringt das Ganze nicht viel.“
„Wir kaufen uns alle zwei Jahre ein neues Handy“, fügt Jennings hinzu, „also würden Sie auch nicht davon ausgehen, dass Sie dieselbe Version Ihres BIM-Ausführungsplans noch in zwei Jahren verwenden können, oder?“
Mehr Vorteile durch Technologie
Weitere von Jennings hervorgehobene Aspekte sind die Verwendung von TrueType-Schriftarten und standardisierten Protokollen.
„Auch wenn die Pläne schon digital sind“, sagt Jennings, „eine der schlimmsten Erfahrungen auf der Baustelle ist es, Bauplänen in sieben verschiedenen Größen zu vergleichen.“
Auch wenn ein Team auf ein digitales System umgestiegen ist, wird irgendein Mitarbeiter irgendwann eine Zeichnung ausdrucken. Und wenn es keine einheitliche Skalierung gibt, kann dies laut Jennings zu Verwirrungen führen.
BIMxP setzt sich bei Branchenführern immer mehr durch und wird verstärkt an Bildungseinrichtungen unterrichtet. Damit wird sichergestellt, dass die zukünftigen Generationen die Vorteile der Technologie für die Baubranche nutzen.
Am Center for Integrated Facility Engineering an der Stanford University werden beispielsweise Score Cards für VDC-Leistungen genutzt, so Jennings. Die Pennsylvania State University hat auch damit begonnen, BIM-Ausführungspläne in ihren Lehrplan aufzunehmen.