Wir stellen vor: Andrew Gaer, Director of Customer Success bei Bluebeam

Andrew Gaer hat den Aufstieg des Bautechnologieunternehmens vom dynamischen Start-up zum globalen Unternehmen miterlebt, wobei sein Fokus stets auf dem gezielten Aufbau von Kundenbeziehungen lag.

Andrew Gaer begann seine berufliche Laufbahn im Bereich der Geowissenschaften und kümmerte sich um die Bewässerung von üppigen Grünflächen in Wohnsiedlungen sowie von großen landwirtschaftlichen Nutzflächen, um für die Pflege und das Wachstum der Pflanzen zu sorgen.

Gaers Karriere bei Bluebeam, die nun schon mehr als ein Jahrzehnt andauert, ist ebenfalls von Pflege und Wachstum geprägt. Bei Bluebeam plant und entwickelt Gaer zwar keine Bewässerungssysteme, damit Landschaften grün bleiben und Äcker eine gute Ernte erbringen, dennoch hat er maßgeblich zum Wachstum von Bluebeam beigetragen und hat es von der abenteuerlichen Start-up-Phase bis zur Etablierung als globales Bautechnologieunternehmen begleitet.

Genauso hat auch Bluebeam Gaer bei seiner Weiterentwicklung begleitet und unterstützt. Der früher als Allrounder fungierende Gaer hat sich zum Director of Customer Success hochgearbeitet – eine entscheidende Position für das Unternehmen im Rahmen der globalen Expansion und Erweiterung des Produktportfolios.

„Bei Bluebeam habe ich mich immer wertgeschätzt gefühlt“, erklärt Gaer von seinem Homeoffice in der kalifornischen Stadt Orange aus.

Karriereförderung

In vielerlei Hinsicht hat sich Gaers Rolle in seinen elf Jahren bei Bluebeam kaum verändert. Auch wenn sich seine Berufsbezeichnungen und Verantwortlichkeiten bei dem kalifornischen Unternehmen mit Sitz in Pasadena in dieser Zeit verändert haben, lässt sich Gaers Arbeit bei Bluebeam folgendermaßen auf den Punkt bringen: Er hilft den Kund:innen.

Die Art und Weise, wie der gebürtige Südkalifornier der Kundschaft von Bluebeam im Laufe der Jahre geholfen hat, ist äußerst vielfältig. Zumal Gaers beruflicher Werdegang vor Bluebeam keineswegs auf eine erfolgreiche Karriere in der Bausoftwarebranche hindeutete. 

Gaer schloss sein Studium an der California State Polytechnic University in Pomona ab. Er erwarb einen Abschluss in Landschaftsbewässerung, wobei er sein Spezialgebiet als „einen ziemlich obskuren Studienschwerpunkt“ beschreibt. Dennoch konnte er damit seinem aus Kindertagen gebliebenen Interesse am Bauen nachkommen.

Schon als Kind war Gaer ständig damit beschäftigt, Dinge zu basteln und zu bauen: von Surfbrettträgern aus PVC-Rohren bis hin zu einem Driving-Range-Netz, mit dem er seine Golffähigkeiten verbessern konnte. Gaer studierte zunächst Geologie an einem College. Jedoch reizten ihn letztendlich die praktischen Aspekte bei der Planung, Verwaltung und dem Betrieb von Wassersystemen mehr.


EBENFALLS AUF BUILT:


„Das Studium umfasste unterschiedliche Komponenten des Ingenieurwesens und so habe ich unter anderem viel über Dinge wie Strömung und Reibung sowie Rohrdimensionierung und Fluiddynamik gelernt“, so Gaer.

Nach dem College sammelte Gaer während eines mehrmonatigen Praktikums im Bereich Bewässerungssystemplanung erste praktische Berufserfahrung. Danach nahm er eine Vollzeitstelle als Berater für Technik und Landschaftsbewässerung an. Anschließend arbeitete Gaer mehrere Jahre lang für ein auf Bodenfeuchtigkeitserfassung spezialisiertes Technologieunternehmen, bevor er für ein lokales Landschaftsbauunternehmen die Leitung des Landschaftspflegeteams übernahm.

Gaer war sogar fast ein Jahr lang Inhaber seines eigenen Unternehmens im Bereich Wassermanagement und Bewässerung. Etwa zur gleichen Zeit erwarb er einen Masterabschluss in Wirtschaftswissenschaften, da er seine beruflichen Fähigkeiten abseits von Bewässerungssystemen erweitern wollte.

Zusammen mit seiner Frau, die zu dem Zeitpunkt mit einem Mädchen schwanger war, traf Gaer den Entschluss, dass er einen beständigeren Arbeitsplatz brauchte, als es ihm die Selbstständigkeit bieten konnte, und so machte er sich auf die Suche nach einem neuen Vollzeitjob.

Meine Frau war ganz offen mit mir und meinte: „Du, wir bekommen bald ein Baby. Warum suchst du dir keinen richtigen Job?“, erzählt Gaer, der später noch zwei weitere Töchter bekam.

Der Weg zu Bluebeam

Für seinen nächsten Job hatte Gaer jedoch eine Bedingung: Es musste sich um eine Tätigkeit handeln, die in einem Büro ausgeübt werden konnte. „Nach sieben Jahren im Außenbereich war ich es leid, ständig von einem Transporter aus zu arbeiten“, so Gaer.

Auf LinkedIn stieß er auf eine Stellenanzeige für einen Account Specialist bei Bluebeam. Obwohl er die Software des Unternehmens bei seiner Arbeit im Bereich Bewässerung und Landschaftsbau noch nie zuvor verwendet hatte und ihn die Fahrt von Orange County nach Pasadena zunächst abschreckte, sagte ihm die Stelle sofort zu.

„Die Tatsache, dass es sich um ein junges Softwareunternehmen mit Schwerpunkt auf der AEC-Branche [Architektur-, Ingenieur- und Bauindustrie] handelte, aus der ich ja auch komme, reizte mich sehr“, erklärt Gaer. „Außerdem handelt es sich um eine Technologie, mit der Menschen ihre Arbeit besser, einfacher und schneller erledigen können.“

Und je mehr Gaer über Revu erfuhr, desto mehr wünschte er sich, dass er schon während seiner Arbeit in der Bewässerungsbranche auf das Hauptprodukt von Bluebeam gestoßen wäre. „Mensch, das hätte mir echt geholfen“, meint er rückblickend.

„Als ich dann mein Vorstellungsgespräch hatte und die Kultur von Bluebeam selbst miterleben konnte, wusste ich, dass es die richtige Stelle für mich war“, fügt Gaer hinzu. „Und so habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Glücklicherweise haben sie mich eingestellt.“

Persönlicher Betreuungsansatz

Zu Beginn seiner Tätigkeit bei Bluebeam, das damals etwa 50 Mitarbeiter:innen beschäftigte, bestand Gaers Aufgabe darin, sich mit Revu vertraut zu machen und Anrufe von Kund:innen entgegenzunehmen.

Damals saß Gaer knapp fünf Meter von Richard Lee, dem Gründer und damaligen CEO von Bluebeam, entfernt und sein Arbeitsalltag ähnelte einem Roulette-Spiel: Er wusste nie, mit welcher Art von Kundenproblem er konfrontiert sein würde, sobald das Telefon klingelte.

„Manchmal habe ich den Hörer abgenommen und hatte es mit einem Unternehmen mit 1.000 Benutzern zu tun und dann wiederum mit einem einzigen Kalkulator, der überhaupt keine Mitarbeiter hatte“, erklärt Gaer.

„Mir hat es besonders gefallen, dass ich mir Zeit mit den Menschen nehmen und ihren Problemen auf den Grund gehen konnte“, so Gaer weiter.

Eine bessere Methode, sich mit den Funktionen von Revu bis ins kleinste Detail vertraut zu machen, gibt es nicht. „Indem ich einfach gute Fragen gestellt und mir angehört habe, was genau die Menschen machen, habe ich viel dazugelernt“, erzählt Gaer. „Auf diese Weise habe ich ein Verständnis dafür entwickelt, wie die unterschiedlichen Gewerke funktionieren und wie der Arbeitsalltag in den einzelnen Gewerken aussieht.“

Das Unternehmen setzte bewusst auf einen persönlichen Betreuungsansatz, so Gaer, und dieser Service war ausschlaggebend für den Erfolg von Bluebeam, der sich kurz nach Gaers Stellenantritt so richtig einstellte.

Das Kundenvolumen nahm kontinuierlich zu und die ehrgeizigen Umsatzziele wurden Jahr für Jahr mühelos übertroffen. Bluebeam honorierte den Erfolg der Mitarbeiter:innen gleich zweimal mit einer Reise nach Hawaii. „Wir haben uns immer gefragt, ob das alles wegen uns oder trotz uns passiert“, sagt Gaer scherzhaft. „Es gab nichts, was wir hätten tun können, um den Erfolg aufzuhalten. Das Unternehmen wuchs einfach immer weiter.“


MEHR: Die aufstrebende Welt des Weltraumbaus


Das kontinuierliche Wachstum von Bluebeam (inzwischen hat das Unternehmen weltweit mehr als 500 Mitarbeiter:innen) ging für Gaer mit offiziell festgelegten und erweiterten Aufgaben einher. So wurde er schließlich Mitglied des Technical Account Management Team. Das Team setzte auch weiterhin auf den persönlichen Betreuungsansatz, um Kund:innen bei der Nutzung von Revu und den sich ständig weiterentwickelnden Funktionen zu unterstützen.

Gaer übernahm schließlich die Position des Director of Technical Account Management. In dieser Funktion war er für die Leitung eines Mitarbeiterteams verantwortlich und arbeitete im Zuge der Expansion des Unternehmens über die USA hinaus auch eng mit dem wachsenden Vertriebs- und Marketingteam von Bluebeam zusammen.

2014 – etwa drei Jahre nach Gaers Einstellung bei Bluebeam – wurde das Unternehmen von der Nemetschek Group übernommen, einem Münchener Technologiekonzern, zu dessen Portfolio viele andere Softwareunternehmen aus der Baubranche und anderen Bereichen gehören.

Heute leitet Gaer das neu gegründete Customer Success Team, das im Grunde genommen immer noch genau das tut, was Gaer bereits seit seinem ersten Tag bei Bluebeam macht: Es hilft den Kund:innen.

„Der Ansatz ist jetzt etwas gezielter“, erklärt Gaer. „Die einzelnen Accounts haben jetzt ein bisschen mehr Gestaltungsspielraum, aber das Ziel ist immer noch dasselbe: Wir möchten unseren Kunden dabei helfen, zu verstehen, was sie erreichen wollen und wie sie dies durch Schulungen und die Sensibilisierung der Benutzer erreichen können. Gleichzeitig unterstützen wir sie bei der Entwicklung von Prozessen, mit denen sie das Beste aus der Software herausholen können.“

Ausblick

Was hält Gaer trotz des Wachstums und der damit einhergehenden unvermeidlichen Veränderungen bei Bluebeam? Während seiner Zeit bei Bluebeam hat sich das Unternehmen von einem dynamischen, inhabergeführten Start-up in der kleinen, aber wachsenden Bautechnologiebranche zu einem globalen Unternehmen im Besitz eines großen börsennotierten Konzerns entwickelt.

Gaers Antwort ist einfach: Bluebeam habe immer in ihn investiert und deshalb investiere auch er gerne weiterhin in Bluebeam.

„Ich hatte viele Manager, die sich meiner angenommen haben und mir dabei geholfen haben, meine Karriere aufzubauen“, so Gaer. „Daher habe ich mich immer sehr von der Führungsebene und dem Unternehmen allgemein unterstützt gefühlt.“   

Und obwohl Bluebeam heute weitaus größer ist als zu Beginn, hat Gaer das Gefühl, dass die Unternehmenskultur immer noch die positiven Eigenschaften eines Start-ups aufweist, wozu unter anderem auch das anhaltende Wachstum zählt.

„Wir befinden uns weiterhin im Wachstum und das Unternehmen ist dabei, in seine neue Rolle hineinzuwachsen“, erklärt Gaer. „Es gibt also immer noch jede Menge Möglichkeiten.“

Ein Blick in die Welt von David Rekker, dem kanadischen Kundenbetreuer von Bluebeam.