Mini Materials möchte Kindern und Erwachsenen Spaß am Bauen vermitteln

Das Unternehmen stellt realistisches Bauspielzeug für Kinder her, das sie dazu inspirieren soll, von einer späteren Tätigkeit in der Branche zu träumen.

Von Kissenburgen bis hin zu Bauklötzen – Kinder hat das Bauen schon immer fasziniert. Die meisten Bauspielzeuge für Kinder haben jedoch nur wenig mit dem Baugewerbe und dem Ingenieurwesen an sich zu tun. Denn das riesige Star-Wars-Raumschiff Millennium Falcon aus Lego nachzubauen, macht zwar viel Spaß, hat aber letztendlich nur wenig mit dem Gießen von echtem Beton auf einer Baustelle gemeinsam.

Jetzt gibt es einen neuen Bauspielzeughersteller, der diese Dynamik verändern möchte. Built hat sich mit Erik Polumbo, dem Mitgründer von Mini Materials, unterhalten und einen Blick hinter die Kulissen des weltweit ersten Herstellers realitätsgetreuer Baumaterialien in Miniaturformat geworfen. Erfahren Sie, wie Mini Materials Spannung in die Welt des Bauens bringt.

Inspiriert von echten Werkstoffen

Polumbo und sein Geschäftspartner Mat Hofma wurden durch ihre gemeinsame Leidenschaft für den Bau von Miniaturkonstruktionen in ihrer Kindheit zur Gründung von Mini Materials inspiriert. „Wir sind mit Legosteinen aufgewachsen“, erzählt Polumbo. „Die sind immer noch toll, aber leider aus Plastik. Wir wollten etwas Realistischeres entwickeln, aber im selben Bereich. Deshalb haben wir eine Produktlinie aus realistischen Baumaterialien im Miniaturformat entwickelt.“

Pizzaofen im Miniaturformat von Mini Materials

Nachdem sie die Idee hatten, realistische Miniaturbaukästen zu erstellen, fingen Polumbo und Hofma ganz von vorne an, indem sie sich ein Bild von den real existierenden Versionen all der Miniaturmaterialien machten, die sie letztendlich herstellen wollten. „Die Inspiration für Mini Materials kam uns beim Gang durch die Regalreihen der Baumärkte in unserer Umgebung. So haben wir herausgefunden, was wir in viel kleinerem Maßstab nachproduzieren konnten.“

Das Duo verfolgte bei der Materialentwicklung einen ausgesprochen praxisorientierten Ansatz. „Wir brachten uns selbst bei, wie man unsere Kreationen herstellt, und griffen dabei auf verschiedene Veröffentlichungen und Tools aus dem Internet zurück, um die besten Methoden herauszufinden“, so Polumbo. „Aber da solche Sachen nicht einfach zu bekommen waren, haben wir viel ausprobiert.“

Polumbo und Hofma mussten viel experimentieren, bis sie die Miniaturversionen der echten Materialien so entwickelt hatten, dass sie sich genauso verhielten und verwendet werden konnten wie ihre Vorbilder. Laut Polumbo hat die Tatsache, dass sie auf echte Materialien zurückgreifen konnten, ihnen den Weg bei der Erstellung von Mini Materials gewiesen. „Das Gute ist, dass es diese Produkte bereits gibt, nur eben im Maßstab 1:1“, meint Polumbo. „Es reicht also aus, sie mathematisch auf den Maßstab zu reduzieren, in dem wir sie nachbilden. Dann lassen sie sich genauso verwenden wie ihre größeren Ausführungen, die man überall auf dem Bau sieht.“

Nachdem die beiden Gründer den Prozess der Miniaturisierung perfektioniert hatten, konnte der eigentliche Spaß beginnen. Polumbo und Hofma begannen, die ersten Baukästen für Mini Materials zu entwerfen.

Spaß am Bauen

Zu Ehren ihrer Inspirationsquelle wurde einer ihrer ersten Bausätze von einem anderen Spielzeug aus ihrer Kindheit inspiriert, das sie beide geliebt hatten. „Unser erster Bausatz war eine Miniaturfestung aus Zement“, so Polumbo. „Sowas war früher toll für GI Joes oder Actionfiguren.“

Da sie nun einen Bauspielzeugsatz entwickelt hatten, wollte sich das Team von Mini Materials mit anderen Machern im Internet verbinden. „Wir bauten dann einen Minipizzaofen aus unseren Ziegelsteinen und Betonblöcken“, sagt Polumbo. Dieser wurde mit einer hyperrealistischen Miniaturpizza ausgestattet. Dank der funktionalen Beschaffenheit der Baumaterialien könnte der winzige Ofen jedoch theoretisch wirklich zur Herstellung einer echten, essbaren Pizza verwendet werden.

Mini Materials entstand aus der Begeisterung der Gründer für das Spielen mit Lego als Kinder. Sie wollten jedoch etwas schaffen, das mehr der realen Welt entspricht.

Der Ofen war der Startschuss für eine ganz neue Art des Experimentierens mit Miniaturmaterialien aus Holz. „Von da an haben wir angefangen, einige Holzmöbel wie einen Picknicktisch, eine Holzbar und ein Scheunentor herzustellen“, sagt Polumbo.

Mit der Entwicklung von Mini Materials stieg auch die Begeisterung der Familien von Polumbo und Hofma. „Unsere Palettenuntersetzer und Betonblöcke werden bei uns zu Hause regelmäßig für selbstgemachte Geschenke oder als Dekoration eingesetzt“, erzählt Polumbo. „Wir basteln gerne handgefertigte Geschenke mit unseren Produkten für verschiedene Anlässe.“

Für Polumbo und Hofma war die Verbindung mit ihren Familien durch ihre Liebe zum Bauen ein wichtiger Aspekt beim Aufbau von Mini Materials. Diese Freude beflügelt sie dazu, jedes Jahr 20 neue Baukästen zu entwickeln.

Nicht nur für Kinder

Was Polumbo bei der Erstellung von Mini Materials besonders gefällt, ist die Begeisterung, mit der die Materialien in der Baubranche aufgenommen werden. „Wir verkaufen generell eine große Menge unserer Produkte an die Bauindustrie“, sagt er. „Da gibt es Kunden, die ihr Logo auf Bausteine drucken und diese wie Visitenkarten verteilen, oder Personen, die seit Kurzem im Ruhestand sind und nicht mehr auf die Baustelle gehen können, aber trotzdem noch gerne etwas Arbeit mit den Händen verrichten möchten.“

Die Bausätze von Mini Materials haben sich als überraschende Bereicherung für pensionierte Branchenfachkräfte erwiesen, die weiterhin mit den Materialien arbeiten möchten, die sie in ihrem Arbeitsleben inspiriert haben.

Polumbo ist immer wieder erstaunt, wie kreativ die Fans von Mini Materials ihre Bausätze einsetzen. „Der YouTube-Kanal DIYGarage hat beim Bau einer Miniaturvilla viele unserer Produkte verwendet. Sie ist unglaublich“, sagt er über das originalgetreue Herrenhaus aus dem 19. Jahrhundert, das der beliebte DIY-Kanal gebaut hat. Die Mini Materials wurden auch schon für erstaunlich komplexe Projekte eingesetzt. „Die US Navy hat mit unseren Produkten Ressourcen für die militärische Ausbildung im Unterrichtssaal erstellt“, erklärt Polumbo.

Aufbau von Wissen

Polumbo findet es toll, wie Fachleute mit Mini Materials ihre Liebe zum Bauen mit der jüngeren Generation teilen können. „Unsere Produktlinie eignet sich hervorragend für Hobbybastler, die gerne etwas Reales erleben und fühlen möchten. Doch in unserer zunehmend virtuellen Welt wird es immer schwieriger, dies an die nächsten Generationen weiterzugeben“, sagt Polumbo. „Wir hoffen, dass wir auch weiterhin als Orientierungshilfe dienen können, damit Kinder realistische Bauvorhaben entwerfen, gestalten und umsetzen können.“

Miniaturscheunentor von Mini Materials

Polumbo hofft, dass die Kits von Mini Materials den Kindern einen altersgerechten Zugang zu den realen Herausforderungen einer Baustelle ermöglichen. „Realistischer geht es nicht, ohne eine Menge Land oder Platz zum Bauen zu benötigen“, sagt er. „Die Lernmöglichkeiten mit unserem Angebot sind perfekt, um das Baugewerbe kennenzulernen. Es sind weder der Platz noch die Kosten erforderlich, die eine echte Übungsbaustelle mit sich bringt. Außerdem eignen sich diese Produkte durch ihren Maßstab hervorragend für spielerische Matheprojekte und das Erlernen architektonischer Kenntnisse.“

Polumbo ist überzeugt, dass Mini Materials jungen Baubegeisterten eine Möglichkeit bietet, Zugang zu ihrer Vorstellungskraft zu finden, und hofft, dass sie dadurch inspiriert werden, die beruflichen Möglichkeiten der Baubranche weiter zu erkunden. „Die Welt entwickelt sich ständig weiter und wir sind da nicht anders“, sagt Polumbo. „Kreativ zu sein, egal in welcher Branche man arbeitet, wird immer eine Rolle spielen. Die Baumethoden unterliegen einem ständigen Wandel und der Einsatz von Miniaturversionen, die die Kreativität anregen und den Verstand von Kindern und Jugendlichen trainieren, sollte dazu beitragen, ihr Interesse an der Branche zu fördern.“