Frau auf Baustelle schaut in die Ferne

Wie geht es der Baubranche? Prognose für die Bauwirtschaft 2025

Informiere dich über die Prognose für die Bauwirtschaft 2025 zur weiteren Entwicklung in Baugewerbe und Baukonjunktur.

Blick in die Zukunft: Prognose der Bauwirtschaft 2025

Die Bauwirtschaft wird 2025 vor vielfältigen Herausforderungen stehen, gleichzeitig eröffnen sich durch technologische Fortschritte und Investitionen in Nachhaltigkeit neue Chancen.

Überblick: Kennzahlen der Bauwirtschaft (2020–2025)

Im Folgenden findest du die wichtigsten Kennzahlen der deutschen Bauwirtschaft für die Jahre 2020 bis 2024 sowie Prognosen für 2025. Diese Zahlen verdeutlichen die Entwicklung der Branche in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld:

JahrUmsatz Bauhaupt-gewerbe (nominal)Reale Umsatz-entwicklungBeschäftig-tenzahlBaugeneh-migungen (Wohnun-gen)Fertig-stellungen (Wohnun-gen)
2020143,3 Mrd. €+1,5 %893.000368.400306.000
2021145,0 Mrd. €-6,2 %911.481380.000293.000
2022158,0 Mrd. €-5,5 %926.700354.400295.000
2023159,3 Mrd. €-4,0 %928.000260.000245.000
2024159,3 Mrd. €-4,0 % (erwartet)918.000250.000250.000
2025159,3 Mrd. €-2,5 % (prognosti-ziert)895.000250.000220.000

Quellen: ZDB; Statistisches Bundesamt; Statista

Die Bauwirtschaft sieht sich auch 2025 mit einer angespannten Marktsituation konfrontiert. Die Herbstumfrage 2024 des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB) mit 1.650 teilnehmenden Unternehmen zeigt eine weiterhin schwache Auftragslage in der Baubranche. Diese hemmt die Investitionsbereitschaft und die Einstellung neuer Fachkräfte. Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel, insbesondere im Tiefbau, eine zentrale Herausforderung. Ohne wirtschaftliche und politische Impulse wird es schwierig, die Branche zu stabilisieren und zukunftsfähig zu machen.

Bewältige wirtschaftliche Unsicherheiten mithilfe von Technologie.

Laut der Hochbauprognose von EY-Parthenon wird für das Jahr 2025 eine Stabilisierung des Hochbaumarktes erwartet, mit einem moderaten Wachstum von 0,3 %. Diese Prognosen basieren auf der Annahme, dass sich die Inflationsrate bis dahin auf etwa 2 % normalisiert und die Baupreissteigerungen dadurch deutlich gedämpft werden. Diese Entwicklung wird hauptsächlich durch Renovierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen getragen. Für 2026 prognostiziert die Studie ein leichtes Volumenwachstum von 1,0 %. Allerdings wird das Vor-Pandemie-Niveau, das durch historisch niedrige Zinsen begünstigt war, vorerst nicht erreicht werden.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 2025

Die gesamtwirtschaftliche Situation beeinflusst die Bauwirtschaft stark. Zinsen, Inflation und öffentliche Investitionsentscheidungen spielen dabei eine zentrale Rolle:

  • Zinsentwicklung: Die Zinssätze bleiben voraussichtlich auf hohem Niveau, was die Finanzierung neuer Projekte erschwert. Besonders im Wohnungsbau sind die Auswirkungen deutlich spürbar, da private Bauherren und Investoren aufgrund steigender Finanzierungskosten zurückhaltend agieren.
  • Inflation: Zwar hat sich die Inflation 2024 im Vergleich zu den Vorjahren leicht abgeschwächt, die Preise für Baumaterialien und Energie bleiben jedoch hoch. Das drückt weiterhin auf die Gewinnmargen in der Bauwirtschaft.
  • Staatsausgaben: Öffentliche Investitionen in Infrastruktur, Schulen, Krankenhäuser und Klimaschutzprojekte könnten die Baukonjunktur stützen. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, da Budgetkürzungen in anderen Bereichen eine Rolle spielen könnten.
  • Kosten für Baumaterial: Seit Jahresbeginn 2023 ist eine Entspannung bei den Baumaterialpreisen erkennbar. Bis Oktober 2024 sanken die Preise für viele Materialien wie Stahl, Bauholz und Glas teils deutlich. Dennoch gab es bei energieintensiven Produkten wie Zement und Bitumen weiterhin Preissteigerungen. Insgesamt stabilisierten sich die Preise im Jahresverlauf 2024 auf einem weiterhin hohen Niveau.

Zusammenfassung über die Lage der Baubranche (Stand: Herbst 2024)

Wohnungsbau 2025

Der Wohnungsbau, traditionell ein wichtiger Treiber der Bauwirtschaft, wird auch 2025 mit erheblichen Problemen zu kämpfen haben:

  • Rückgang der Baugenehmigungen: Im Jahr 2024 war ein deutlicher Einbruch der Baugenehmigungen zu verzeichnen. Für 2024 und 2025 wird mit jeweils rund 250.000 Baugenehmigungen gerechnet. Die von der Bundesregierung angestrebten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr werden deutlich verfehlt.
  • Fertigstellungen: Experten rechnen damit, dass nur rund 220.000 neue Wohnungen fertiggestellt werden. Dies führt zu einer anhaltenden Wohnraumknappheit in Ballungsräumen und treibt die Mietpreise weiter in die Höhe.
  • Klimafreundlicher Wohnungsbau: Steigende Anforderungen an die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erhöhen die Baukosten zusätzlich. Gleichzeitig bieten sie jedoch Chancen für innovative Baukonzepte und Materialien.
  • Umsatzrückgänge: Der Umsatz im Wohnungsbau soll laut ZDB 2024 real um 14 % und 2025 um weitere 7 % zurückgehen.
  • Auftragsbestände: Im September 2024 lag die Reichweite der Auftragsbestände bei gut fünf Monaten, was auf eine Erholung hindeutete. Bis November sank sie jedoch wieder deutlich auf 3,5 Monate und zeigt die weiterhin angespannte Lage. Die Kennzahl beschreibt den Zeitraum, in dem die aktuellen Aufträge eines Unternehmens bei der derzeitigen Auslastung ohne neue Aufträge ausreichen.

Infrastruktur und Wirtschaftsbau 2025

Der Umsatz im öffentlichen Bau wird laut ZDB für 2024 auf 47 Milliarden Euro geschätzt. Das reale Wachstum von 3 % wird durch Investitionen in Verkehrswege und Gebäudesanierungen getrieben. Für 2025 wird jedoch mit Stagnation gerechnet. Das bedeutet, dass der Umsatz im öffentlichen Bau auf dem Niveau von 2024 verharren dürfte. Gründe sind die begrenzten Budgets der öffentlichen Hand und mögliche Einsparungen, die sich aus den finanziellen Herausforderungen der Haushalte ergeben.

Wirtschaftshochbau:

Für die Jahre 2024 und 2025 wird ein Abschwung im Wirtschaftshochbau erwartet. Laut Pressemeldung des ZDB sind die Rückgänge mit realen Umsatzverlusten von 7 % (2024) und 4,5 % (2025) deutlich spürbar. Gewerbliche Investitionen könnten weniger stark auf Zinsschwankungen reagieren als der Wohnungsbau. Dennoch belasten die Schwäche der verarbeitenden Industrie und die unsichere Zukunft energieintensiver Branchen die Entwicklung erheblich. Mittelfristig bleibt fraglich, wie lange energieintensive Branchen weiterhin am Standort Deutschland investieren werden.

Wirtschaftstiefbau:

Investitionen in Infrastrukturprojekte sorgen hier für anhaltende Nachfrageimpulse. Mit Abstand größter Investor im Wirtschaftstiefbau ist die Deutsche Bahn AG, für die der Bund einige Milliarden Euro für Investitionen in Neubau und Instandhaltung des Schienennetzes zur Verfügung stellt. Die Investitionen in Infrastrukturprojekte wie Schienenausbau, Stromtrassen und Breitbandausbau sorgen laut ZDB für robuste Wachstumsraten: +9 % real für 2024 und +4,5 % für 2025. Zum ersten Mal wird der Wirtschaftstiefbau umsatzstärker als der Wirtschaftshochbau sein.

Kommunale Infrastruktur:

Ein zentrales Problem in der kommunalen Infrastruktur ist der anhaltende Investitionsstau, der vor allem die Kommunen betrifft. Der wahrgenommene Investitions­rückstand der Kommunen stieg 2023 spürbar auf insgesamt 186,1 Mrd. EUR (Quelle: Kfw-Kommunalpanel 2024). Die Zuwächse entfallen fast vollständig auf die Infrastruktur­bereiche Straßen, Schulen und Bevölkerungs­schutz. Diese Summe beschreibt den finanziellen Bedarf, der erforderlich wäre, um bestehende Defizite in der öffentlichen Infrastruktur zu beseitigen und sorgt dafür, dass geplante Projekte oft verschoben oder vollständig gestrichen werden.

Technologische und ökologische Trends 2025

Die Digitalisierung und der Fokus auf Nachhaltigkeit werden die Bauwirtschaft in den kommenden Jahren immer stärker prägen. Beide Trends bieten erhebliche Chancen, die Effizienz zu steigern, Umweltbelastungen zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern:

Digitalisierung: Effizienz durch Innovation

Technologien wie Building Information Modeling (BIM), der Einsatz von Drohnen zur Baustellenüberwachung und künstliche Intelligenz (KI) für die Planung und Steuerung von Projekten setzen sich weiter durch. Diese Entwicklungen ermöglichen:

  • Höhere Effizienz: Automatisierte Prozesse und präzisere Planungen sorgen für weniger Verzögerungen und Budgetüberschreitungen.
  • Bessere Projektkontrolle: Drohnen liefern Echtzeit-Daten für die Baustellenüberwachung, und KI unterstützt die Ressourcenplanung sowie Risikoanalysen.
  • Kosteneinsparungen: Durch den Einsatz von 3D-Druck und robotergestützten Verfahren können Baukosten nachhaltig gesenkt werden.

Darüber hinaus gewinnt auch das zirkuläre Bauen an Bedeutung, bei dem Gebäude so konzipiert werden, dass verwendete Materialien am Ende ihres Lebenszyklus wiederverwendet oder recycelt werden können.

Nachhaltigkeit: Klimaschutz als zentrales Ziel

Der Klimaschutz wird zunehmend zur treibenden Kraft für Innovationen in der Bauwirtschaft. Wichtige Schwerpunkte sind:

  • Klimaneutrale Häuser: Der Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme sowie innovative Gebäudetechnologien minimieren den CO₂-Fußabdruck.
  • Recycelbare Materialien: Nachhaltige Baustoffe wie recycelter Beton, nachhaltiges Holz und modulare Bauelemente fördern eine ressourcenschonende Bauweise.
  • Grüne Infrastruktur: Fassadenbegrünung, Dachgärten und Regenwassermanagementsysteme unterstützen ein besseres städtisches Mikroklima.

Zudem werden Nachhaltigkeitszertifikate wie LEED, BREEAM oder DGNB zunehmend wichtiger, um die ökologische Qualität von Bauprojekten zu bewerten und deren Marktchancen zu erhöhen.

Rückblick: Die Entwicklung der Baubranche von 2020 bis 2024

Die Jahre 2020 bis 2024 waren für die Bauwirtschaft von starken Schwankungen geprägt, bedingt durch externe Krisen wie die COVID-19-Pandemie und den Ukraine-Krieg.

2020: Stabilität trotz Pandemie

Trotz der Herausforderungen durch die COVID-19-Pandemie erwies sich die Baukonjunktur als stabilisierender Faktor für die deutsche Wirtschaft. Viele Bauprojekte konnten auch während der Lockdowns fortgesetzt werden, was dazu beitrug, größere wirtschaftliche Einbußen in der Branche zu verhindern. Allerdings traten erste Materialengpässe auf, insbesondere bei Holz und Stahl, was zu spürbaren Kostensteigerungen führte.

2021: Erste Krisensymptome

Im Jahr 2021 zeichnete sich eine deutliche Verschlechterung der Rahmenbedingungen für die Baubranche ab. Steigende Materialpreise, insbesondere für Holz und Stahl, sowie anhaltende Lieferengpässe erschwerten die Situation erheblich. Die Kosten für Holz stiegen um bis zu 120 %, während Stahl um über 50 % teurer wurde. Gleichzeitig wurde Bauland knapper, was die Baukosten weiter in die Höhe trieb.

Die Baukonjunktur stagnierte, und die Zahl der Baugenehmigungen im Wohnungsbau blieb unverändert, obwohl die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin wuchs. Laut Angaben des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB) erreichte der Umsatz des Bauhauptgewerbes im Jahr 2021 rund 145 Milliarden Euro. Dies entsprach einem nominalen Wachstum von 1,2 %. Allerdings führte eine Preissteigerung von durchschnittlich 7,4 % zu einem realen Umsatzrückgang von 6,2 %.

Dennoch gab es auch positive Entwicklungen: Die Baubranche konnte 2,1 % mehr Mitarbeitende einstellen und beschäftigte insgesamt 911.481 Menschen. Zudem stieg die Zahl der Aufträge wieder an, insbesondere aus der Wirtschaft und dem Wohnungsbau, was auf eine anhaltende Nachfrage in diesen Bereichen hindeutete.

Zwei Männer mit Tablet in der Hand studieren einen Bauplan auf einer Baustelle
Lieferengpässe, explodierende Preise und Co. machten es den Planenden auf der Baustelle 2021 nicht leicht.

2022: Auswirkungen des Ukraine-Kriegs

2022 musste die Baubranche mit erheblichen Herausforderungen kämpfen. Der Umsatz des Bauhauptgewerbes betrug laut ZDB zwar 158 Milliarden Euro und stieg nominal um 9 %, doch durch eine Preissteigerung von 15 % ergab sich ein realer Rückgang von 5,5 %.

Von Januar bis August 2022 sanken die realen Auftragseingänge laut dem Statistischen Bundesamt um 5,2 %, während die nominalen Umsätze durch gestiegene Baupreise um 11,5 % zulegten. Besonders betroffen war der Wohnungsbau, wo die Zahl der Baugenehmigungen bis September um 3,7 % zurückging. Im September 2022 fiel der Rückgang sogar auf 9,1 % gegenüber dem Vorjahresmonat.

Die Materialkosten blieben 2022 ein zentraler Belastungsfaktor. Der im Jahr 2022 einsetzende Ukraine-Krieg und die daraus resultierenden Sanktionen gegen Russland hatten eine deutliche Preissteigerung für Energiekosten zur Folge. Baustoffe wie Ziegel, Beton und Zement verteuerten sich dadurch erheblich. Auch steigende Zinsen drückten die Profitabilität und schränkten die Finanzierung neuer Projekte ein.

2023: Zinswende und Zurückhaltung

Im Jahr 2023 stand die Baubranche vor gewaltigen globalen wirtschaftlichen Herausforderungen. Inflation und steigende Zinsen setzten dem Sektor, insbesondere dem Neubaubereich, zu.

Obwohl sich frühere Probleme wie Lieferengpässe leicht entspannten, blieben hohe Materialkosten und der Fachkräftemangel gravierende Hindernisse. Zusätzliche Belastungen durch gestiegene Lohn- und Zinskosten verschärften die Situation.

Diese Entwicklungen spiegelten sich in einer Verschlechterung der Auftragslage in der Baubranche: Das Statistische Bundesamt verzeichnete im Bauhauptgewerbe im Jahr 2023 einen realen Rückgang der Auftragseingänge um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Umsätze entwickelten sich rückläufig: Während die realen Umsätze um 4,0 Prozent sanken, stiegen die nominalen Umsätze lediglich um 5,4 Prozent. Diese scheinbar positive Entwicklung ist vor allem auf deutlich höhere Baupreise zurückzuführen, die die reale Kaufkraft jedoch weiter einschränkten.

Im Wohnungsbau wurde ebenfalls eine deutliche Zurückhaltung festgestellt. Das Statistische Bundesamt verzeichnete im Jahr 2023 die Genehmigung von insgesamt 260.100 Wohnungen, was einem Rückgang von 26,6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dies war der niedrigste Stand seit 2012. Die Ursachen für diesen Rückgang lagen in den gestiegenen Baukosten und den verschlechterten Finanzierungsbedingungen, die sowohl private Bauherren als auch Investoren von Neubauprojekten abhielten. Besonders betroffen waren Ein- und Zweifamilienhäuser, bei denen die Zahl der Baugenehmigungen um 39,1 % bzw. 48,3 % zurückging.

Bauwirtschaft: Vorsicht und Unsicherheit im Wohnungsbau.

2024: Anhaltende Belastungen und ein historischer Einbruch im Wohnungsbau

Auch 2024 stand die deutsche Bauwirtschaft unter Druck. Besonders der Wohnungsbau litt unter hohen Kosten, steigenden Zinsen und schwacher Nachfrage. Weitere Herausforderungen waren der Fachkräftemangel, teure Rohstoffe und geopolitische Unsicherheiten. Nach den Preisanstiegen 2021–2023 blieben die Kosten hoch, Verzögerungen durch Materialengpässe waren häufig und die Energiekrise verteuerte Baustoffe wie Zement und Stahl.

Der Umsatz der Bauwirtschaft sank real um 4 % im Vergleich zu 2023. Besonders betroffen war der Hochbau. Im öffentlichen Hochbau blieb das Wachstum aus, da finanzielle Engpässe und Investitionshemmnisse geplante Modernisierungen von Schulen, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Gebäuden erschwerten.

Der öffentliche Tiefbau hingegen spielte 2024 eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Bauwirtschaft. Projekte wie der Ausbau von Autobahnen, die Sanierung von Brücken und Investitionen in den Hochwasserschutz sorgten hier für stabile Umsätze.

Im Gegensatz dazu zeigte sich der Wohnungsbau weiterhin als Schwachpunkt der Branche. Bis September 2024 wurden 157.200 Wohnungen genehmigt – ein Rückgang von 19,7 %. Besonders der Neubau von Einfamilienhäusern verzeichnete mit -30 % starke Verluste. Bis Jahresende wird ein historisches Tief unter 200.000 genehmigten Wohnungen erwartet.

Architekten besprechen Baupläne am Computer
Corona hat das Wohnen, Leben und Arbeiten tiefgreifend verändert. Das erfordert auch auf dem Bau neue Lösungen.

Die Bauwirtschaft musste auch bei der Beschäftigung Rückschläge hinnehmen. Nach einem leichten Anstieg der Beschäftigtenzahl auf 928.000 im Jahr 2023 wird 2024 ein Rückgang um 10.000 Stellen erwartet. Die Gesamtzahl sinkt damit auf etwa 918.000 Beschäftigte. Besonders betroffen sind kleinere und mittelständische Unternehmen, die durch den Umsatzrückgang und die steigenden Kosten zunehmend unter Druck geraten.

Baukonjunktur – das erwartet uns 2025

Die Baukonjunktur 2025 steht vor erheblichen Herausforderungen, insbesondere im Wohnungsbau, der weiterhin unter einer schwachen Nachfrage leidet. Der Wirtschaftshochbau ist von der konjunkturellen Schwäche der verarbeitenden Industrie betroffen. Im Gegensatz dazu zeigt sich der Tiefbau robuster, getragen von Investitionen in Infrastrukturprojekte wie den Schienenausbau und die Modernisierung von Verkehrswegen. Allerdings wird das Wachstum im öffentlichen Bau durch begrenzte Haushaltsbudgets und finanzielle Engpässe gebremst, was zu einer Stagnation der Umsätze in diesem Bereich führt.

Die Entwicklung der Bauwirtschaft 2025 wird stark von den allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen. Eine nachhaltige Erholung könnte nur durch gezielte politische Maßnahmen, stabile Materialpreise und eine verbesserte Finanzierungssituation für private und öffentliche Investoren gelingen.

Weitere Informationen zu den Einflussfaktoren der Baukonjunktur finden Sie in unseren Analysen zu Baustoffmangel und zur Preisentwicklung für Baumaterial.

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