Welchen Nutzen hat GPS für die Baubranche?

Von der Gewährleistung der Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Ausrüstung vor Ort bis hin zur Unterstützung bei der Abbildung der Umgebung und des Geländes für Projekte bietet die GPS-Technologie (Global Positioning System) der Baubranche einen Grad an Informationen, der vor einigen Jahrzehnten noch schlicht undenkbar war.

Wenn Sie sich jemals irgendwo verirrt haben, haben Sie mit großer Wahrscheinlichkeit einfach Ihr Smartphone gezückt, überprüft, wo Sie sich befinden, und mithilfe einer App wie Google Maps herausgefunden, wie Sie an Ihren eigentlichen Zielort gelangen.

Dass Sie in der Lage sind, den Weg zu diesem entscheidenden Treffen in diesem besonderen Restaurant zu finden, liegt daran, dass Ihr Smartphone Zugriff auf ein Netzwerk von Satelliten hat, die die Erde umkreisen und gemeinsam das Global Positioning System (GPS) bilden.

Betrieb und Eigentum der GPS-Technologie liegen bei der US-Regierung. Dank GPS kann ein Smartphone den Standort einer Person bestimmen, indem es Signale von 3 der 21Satelliten auswertet, die die Erde in einer Höhe von 17.000 Kilometern umkreisen.

GPS hilft uns nicht nur, an unser Ziel zu gelangen– die Technologie wird auch verwendet, um Daten zu sammeln, deren Erfassung früher Jahre oder Jahrzehnte gedauert hätte. Wissenschaftler:innen können Veränderungen in der Umwelt, etwa den Zustand der polaren Eiskappen, innerhalb weniger Tage messen und anschließend anhand von Vergleichsdaten zukünftige Trends abschätzen sowie Muster der Verschlechterung oder Erholung aufzeigen.

Einsatzmöglichkeiten von GPS-Ortung in der Baubranche

Außerhalb der wissenschaftlichen Forschung und über die Wegfindung zu einem Restaurant hinaus kann GPS auch im Baugewerbe eingesetzt werden.

Die Vorteile für die Branche sind vielfältig. Dank des Einsatzes mobiler Geräte und Cloud-Technologien, wie auf heutigen Baustellen bereits üblich, können Benutzer:innen stets auf einfache Weise überprüfen, wo sich ihre Ausrüstung befindet.

Durch das Anbringen eines kleinen GPS-Ortungsgeräts an einer Maschine– für Generalunternehmer:innen äußerst wertvoll und selbstverständlich auch teuer–, wie etwa einem großen Bulldozer oder einem Hebezeug, kann praktisch rund um die Uhr und sieben Tage die Woche ermittelt werden, wo sich diese Maschine befindet.

Die Ausstattung von Maschinen mit GPS auf einer Großbaustelle verhindert nicht nur potenzielle Diebstähle, sondern bedeutet auch, dass Generalunternehmer:innen Standorte im Auge behalten und so möglicherweise Zeit und Aufwand sparen können, wenn Maschinen kurzfristig für einen Auftrag an einem anderen Ort benötigt werden. Sie können zudem auch sicherstellen, dass Maschinen und Geräte nicht unbefugt genutzt werden.

Neben den Vorteilen in Bezug auf Standortbestimmung und Diebstahlschutz kann die GPS-Ortung für Bauausrüstung auch zur Überprüfung des Kraftstoffverbrauchs sowie zur Nachverfolgung von Maschinen und Geräten verwendet werden, um sicherzustellen, dass diese innerhalb der vorgesehenen Parameter Verwendung finden. Ein weiterer Vorteil der GPS-Ortung ist die Verbesserung der Produktivität vor Ort durch schnellere Abbildungs- und Planungsaktivitäten.

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Eigenschaften eines geeigneten GPS-Geräts

Welche Merkmale benötigt ein GPS-Ortungsgerät für Bauausrüstung? Laut Fachleuten sollten Sie folgende Aspekte bei der Anschaffung eines Systems für Ihre Ausrüstung berücksichtigen:

  • Einfache Installation
  • Eine benutzerfreundliche Oberfläche
  • Zugang von jedem Gerät aus
  • Leicht durchsuchbare Informationen nach Adresse, Bezugspunkt, Geofence oder Zeitrahmen
  • Ein leicht lesbares Format mit Optionen zum Exportieren von Berichten
  • Umfangreiche Datensätze zu jeder Komponente
  • Erkenntnisse bezüglich Kraftstoff und Wartung
  • Automatische Benachrichtigungen im Falle ungewöhnlicher Aktivitäten

Wie die Verantwortlichen des Flottenmanagement-Unternehmens Lytx festhalten: „Letztendlich hängt der Umfang der bereitgestellten Funktionalität und der Daten davon ab, wie ausgereift die einzelnen Geräte und das verwendete System sind.“

Mehr Effizienz in der Lieferkette

Forscher:innen der Universiti Tun Hussein Onn Malaysia kamen im Rahmen einer Studie zu dem klugen Schluss, dass die Bauindustrie zwar sehr groß, aber „bei der Einführung neuer Technologien sehr zurückhaltend“ ist.

In der Studie werden die zahlreichen –und wohlbekannten– Vorteile des Einsatzes von GPS bei der Umsetzung komplexer Projekte wie dem Bau von Brücken, Straßen und Autobahnen sowie Hochhäusern hervorgehoben. Gleichzeitig wird jedoch auch ein Appell an die Verantwortlichen in der Branche gerichtet, mehr Begeisterung für die Technologie zu zeigen.

Im Rahmen einer weiteren Studie einer Forschungsgruppe der University of Reading im Vereinigten Königreich sollte aufgezeigt werden, dass die Integration von Radiofrequenz-Identifikationsanwendungen– Tags, die Signale drahtlos lesen und übertragen– mit GPS dazu beitragen könnte, die Effizienz in der Lieferkette zu steigern.

„[Dies könnte] als Instrument zur Generierung, Aufzeichnung und zum Austausch von prozessbezogenem Wissen zwischen den Beteiligten der Lieferkette [dienen]. So hätten alle Beteiligten die Möglichkeit, die Folgen bevorstehender Schwierigkeiten zu erkennen und zu verstehen sowie entsprechend zu reagieren, bevor es zu größeren Störungen im Bauprozess kommt“, heißt es in der Studie weiter.

Empirische Studien dieser Art verleihen den Argumenten der Befürworter:innen des umfassenderen Einsatzes von GPS im gesamten Bausektor nur noch mehr Gewicht.

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